YARA - die deutsch-brasilianische Oper

Über das (Original-)Libretto und Otto Adolf Nohel

Das Original-Libretto von Otto Adolf Nohel wurde 1930/31 vermutlich einmalig in einer Auflage von 500 Stück gedruckt.  Davon sind bis heute nur sehr wenige erhalten geblieben.

 

Das Exemplar Nr. 5 aus dem Archiv der Harmonie-Lyra in Joinville (datiert vom 20.09.1931 – mit Widmung und Unterschrift von Otto Adolf Nohel) wurde von einem brasilianischen Forschungsteam rund um den Musikwissenschaftler Marcos Holler aus Florianópolis abfotografiert. Dank dieser Fotos konnten wir, ein lesbares, digitales Exemplar in Form einer PDF-Datei erstellen. Herzlichen Dank dafür! Eine niedrig auflösende Web-Version davon stellen wir hier zum Download bereit.

Download
Yara-Original-Libretto-A-Nohel-web.pdf
Adobe Acrobat Dokument 2.8 MB

"Einer der Gründer des deutschen Theaters in Brasilien zu werden, ist des Dramatikers Ideal.", schreibt ein Dr. Söchting im Vorort des Original Librettos über den nur wenige Monate später tödlich verunglückten Nohel. Von ihm erfahren wir auch, dass der "akademisch gebildete Schulmann" Nohel im Mai 1928 – nach langen, niederdrückenden Wanderjahren – in Brasilien ein Zuhause finden konnte.

 

Die "Deutsche Zeitung" in Sao Paulo veröffentlichte vermutlich noch im gleiche Jahr eine Reihe seiner Gedichte.  Doch erst im April des Jahres 1929 dürfte er sein Volksstück "Spuk" veröffentlicht haben. Eine Tragödie über die Familie Hessel in der Kolonie Velha bei Santo Amaro... welche in der deutschen Kolonie einige Aufmerksamkeit erregt haben dürfte. Vermutlich hat er dadurch sogar die Bekanntschaft mit dem im Oktober 1929 ankommenden Pepi Prantl machen und den Entschluss einer Opernversion des y-îara-Stoffes fassen können.

 

Über die Umstände seines tödlichen Autounfalles im Januar 1932 haben wir die uns vorliegende Medien-Berichterstattung online gestellt. Weitere Recherchen gingen bislang ins Leere.

 

Letztlich fanden wir nur noch in der Ausgabe vom Juni-August 1938 des Gemeindeblattes der evangelischen Kirche (in der Rua Visconde do Rot Branco in Sao Paolo – "Kreuz im Süden") eine Notiz zu seiner Ehefrau, die mittlerweile als Frau Zwölfer in Cabecudas (dem Badestrand von Itajahy) lebte. Sie hat der Redaktion eine Ausgabe seines Volksstückes "Spuk" zu lesen gegeben. "... unseres ehemaligen Lehrers in Santo Amaro", wie dort vermerkt wurde.


Martin Stock, Mäder – November 2022

Unbestätigte Werkliste:

  • Gedichte (...)
  • Drama "Ulrich von Hutten"
  • Drama "Spuk"
  • Weihnachtsfestspiel "Weihnacht unter Tropenpracht"
  • Zauberspiel "Moribunde"
  • Märchenspiel "Max und Moritz im Urwald"
  • Oper "Yara"
  • Schauspiel "Am Kreuzweg der Kunst" (unvollendet)
  • Schauspiel "Reservechristus" (unvollendet)
  • Schauspiel "Der Rückzug von Laguna" (unvollendet)

Der Komponist Josef Anton "Pepi" Prantl